«Tobias» (1617/19)
Zum Inhalt
Für sein Tobias-Spiel hat Gotthart mehrere Bibelvarianten und andere Textgrundlagen benutzt, wie er in der Vorrede selbst erklärt.
Zur Aufführung
Die Aufführung des zweitägigen Spiels erfolgte am 23. und 24 April 1617 (Sonntag und Montag, Georgstag) in Solothurn.
Druckbeschreibung
Achtung: Sonderzeichen werden auf diesen HTML-Seiten nicht berücksichtigt, Kürzel werden aufgelöst, man beachte deshalb die Abbildung des Titelblattes (s. u.) und die Druckbeschreibung zum Download unter ‣ Georg-Gotthart-Bibliografie.
Die vorliegende Beschreibung orientiert sich an den Vorgaben von:
Weismann, Christoph: Die Beschreibung und Verzeichnung alter Drucke. Ein Beitrag zur Bibliographie von Druckschriften des 16. bis 18. Jahrhunderts. In: Flugschriften als Massenmedium der Reformationszeit. Beiträge zum Tübinger Symposion 1980. Hg.: Köhler, Hans-Joachim. Stuttgart 1981 (=Spätmittelalter und Frühe Neuzeit. Tübinger Beiträge zur Geschichtsforschung, 13).
Gotthart, Georg: Ein schöne lehrriiche Histori und Comoedia, von dem Läben deß frommen und Gottsförchtigen Tobiae. Augsburg: Sara Mangin Wittib, für: Luzern: Joan. Hederlin, 1619.
Ein Schne || Lehrrüche Histori/ vnd || Comdia, von dem Læben || deß frommen vnnd Gttsfrchtigen || Tobiæ. Durch Georg Gotthart/ || Burger vnd Eisenkremer in Solo=||thurn Componiert/vnd von einer Ehr=||samen Burgerschafft daselbsten/of=||fentlich agiert vnd gspilt wor=||den/den 23. vnd 24. tag || Aprilis/Anno || 1617. || [Zierstück] || Getruckt zu Augspurg / bey || Sara Mangin Wittib/ Jn verlegung || Joan: Hederlin Buchhendler || zu Lucern. Anno || 1619. || [Titeleinfassung]
8°. 314+? Bl. (R2b leer), 22 S. unpag., dann Paginierung von 1560 (F4b als 6 statt 66, Q8a als 217 statt 233, die leere Seite R2b zwischen 237 und 238 wird nicht gezählt, Cc7a als 376 statt 390, Zählung springt von Ff5a 434 auf Ff5b 436, Mm4a als 527 statt 529); Sign.: A8Z8, Aa8Nn8, Oo3 (o. F., gedruckt sind jeweils nur die Signaturen 14, dabei nur 24 mit (römischen) Zahlen, also z. Bsp. «Aa», «Aa ii», «Aa iii», «Aa iiii»; Abweichungen: ohne Signaturen «A» (Titelblatt) und «B iiii»; zusätzliche Signatur: «A v»), doppelseitiger Kolumnentitel «Comedi vom Alten || vnd Jungen Tobia», Seitenkustoden, Drucktypen: Fraktur, vereinzelt Antiqua (Latinismen), Abbildungen: A1a Titeleinfassung (4 Leisten) und Zierstück, A1b Zierleiste, A2a Kreuzchen zwischen zwei Blättchen, Zierstrich und Zierleiste, A4b Kreuzchen zwischen zwei Blättchen, Zierstrich und halbe Zierleiste, A6a Zierstück, B4a Kreuzchen zwischen zwei Blättchen, Zierstrich und Zierleiste, N2a Zierstück, R2a Vignette mit Männerkopf, R3a Kreuzchen zwischen zwei Blättchen, Zierstrich und halbe Zierleiste, Z8b Zierstück, Ff8a Zierstück, Hh4a Zierstück, Nn1a Zierstück, Nn7a Zierstück, Nn8a Vignette mit Männerkopf, Oo2b Zierstück.
A1b Druckerlaubnis des Censors Melchior Rotundus, 1. April 1617 [!], A2aA4a Widmung/Dedicatio von Georg Gotthart («Jerg Gotthart», undat.), A4bA6a Vorrede von Georg Gotthart («Jerg Gotthart», undat.), A6b Liste der «Deputaten» und Angabe, dass Johann Wilhelm Gotthart («Johannes Guilhelmus Gotthardus») das Stück «im namen sei=||nes Vatters versiert hat», A7aB3b Darstellerverzeichnis, B4a Beginn erster Tag mit Narren, B5a Prologus, B7a Argumentator, C1b Beginn erster Akt (von fünf), Q8b Narr, Epylogus oder bschluß, R3a Beginn zweiter Tag mit Narren, R5a Prologus, R6a Argumentator, R8a Beginn vierter Akt, Nn7bNn8a «Chorus Angelorum», Nn8bOo2b Epilogus, Oo3aOo3b «Ein Sermon zu Roß».
Einteilung des Spiels in Akte und Szenen: Erster Tag: I/110, II/110, III/18, zweiter Tag: IV/110, V/110.
‣‣ VD 17 1:668049U
Exemplare (vgl. Karte mit Standorten unten)
- ‣‣ Augsburg SStB: LD 2286
Einband und Vorsatzblätter (inkl. Spiegel) vorn und hinten modern. Einband aus Karton (?) mit Pergamentimitat überzogen; Rücken und Einband nicht beschriftet. Schnitt rot gefärbt (original). Vorderer Spiegel mit Bleistiftsignatur «LD 2286», fliegende Blätter des Vorsatzpapiers nicht beschriftet. Titelseite [A1a] links oben mit Bleistift «hag 1.2» oder «ha 91.2» oder «Mag 1.2» (?). Oben Mitte mit Tinte «78–90» (?). Links zwischen Zierleiste und Zierstück mit Tinte «Vrs || Joseph || Surÿ || 1716». Rechts zwischen Zierstück und Zierleiste mit Bleistift «1661» oder «|GG|» (?). Reparaturstreifen [A1a] im Bund und unten links, [A1b] aussen und oben. [A1b] unten moderner violetter rechteckiger Stempel mit abgerundeten Ecken «Stadtbibliothek || Augsburg», darunter mit Bleistift «1961.176». Bleistiftkreuz am Textrand [B4b, S. 2] zu «Nun losent […]» (zweiter Narr zum Volk). Von der Lage Oo3 sind jeweils die Ecken an den Schnittseiten rund beschnitten. [Oo3b] unten moderner violetter rechteckiger Stempel mit abgerundeten Ecken «Stadtbibliothek || Augsburg» (wie [A1b]). Hinterer Spiegel mit Bleistift oben rechts «L. D. || Gotthart», unten rechts «K», unten eingeklebt gefalteter moderner Papierstreifen bedruckt mit «SuStB Augsburg || [Strichcode] || 0370000035165». Es fehlt Blatt [A7] (Anfang des Spieler- und Rollenverzeichnisses), die Bindung davor und danach wurde verstärkt [A6], [A8].
[Das Buch wurde gemäss Erwerbsbuch 1961 von der damaligen Stadtbibliothek Augsburg für DM 87.20 von Schumann & Heinimann, Zürich erworben (Katalog 456: Alte und Neue Sprachen, S. 98, Nr. 2847). Diese Auskunft verdanke ich Frau E. Prestel von der Staats- und Stadtibliothek Augsburg.
Bei Urs Josef Sury könnte es sich um Urs Franz Josef Sury (von Steinbrugg) handeln (1673–1719), der in verschiedenen Kriegen als Offizier engagiert war, vgl. E. Meyer in ?? Historisches Lexikon der Schweiz. Sowohl in Gottharts ‹Troia› wie in seinem ‹Tobias› spielten mehrere Männer der Familie Sury mit; vgl. Tobias [A8a], 2 × [B3b]].
- ‣‣ Aarau KB: AKB He 1718
Einband Pergament (über Karton?) mit minmalem Wurmbefall (nur Einband). Buchrücken von oben nach unten Papieretikett hs. Tinte «Tobias, in || Solothurn || 1617.», Signaturetikett gedruckt «He», hs. Tinte «1718»; vorderer Spiegel mit Bleistift «Gotthart» (darüber Deleatur?), mit Tinte «He.1718»; Titelseite [A1a] blauer Stempel rund «Kantonsbibliothek Aargau» um Kantonswappen (mit Bleistift Deleatur?). Ohne Textverlust sind die Seiten [A1b] aussen, oben, innen mit Papierstreifen restauriert, die Seiten [A2b], [A3b], [A6a?], [B1a] jeweils auf der Innenseite. Der letzten Lage sind keine Leerseiten zugefügt, die letzte Seite ist [Oo3b] = S. 560. Das Exemplar ist unvollständig, es fehlen die Blätter [A4] und [A5] innerhalb der restaurierten Lage.
[Die Signatur «He» steht für die Provenienz aus der Bibliothek von Hans Herzog (1858–1929), der bei Jakob Baechtold promovierte, später Aargauer Staatsarchivar und Kantonsbibliothekar wurde. Diese Auskunft verdanke ich Herrn F. Müller von der Kantonsbibliothek Aargau.]
- ‣‣ Berlin SB: Yq 1831 R | Mikrofilm vorhanden.
Einband wiederverwendetes Pergament, Reste von zwei Lederschliessen, Buchrücken von oben nach unten Papieretikett hs. Tinte «G. Gotthart: || Comoedia || von dem Leben || Tobiae. || || Lucern 1619.», rotes Papieretikett «R» [=Rara], Signaturetikett gold auf schwarz gedruckt «Yq || 1831»; vorderer Spiegel mit Tinte «complet», «fehlt bei Gottsched.», mit Bleistift «Ÿq 1831», dazu mit rotem Farbstift «R», mit Tinte «110,399», mit Bleistift «Hey 2224»; vorderer Vorsatz mit Tinte «4834.» und «{..} Berlin 1850 Nov.», Titelseite [A1a] mit rotem Stempel «Ex || Biblioth. Regia || Berolinensi.», das Titelblatt ist vorne an [A2a] geklebt; im Text wenige Randanstreichungen mit Bleistift (z.B. [Ji4b/482] «Ach/ach [
]» bis unten und [Kk6a/501] «Jn dem sy goht [
]» bis unten), hinterer Spiegel mit Bleistift «Gott. Georg» [?] und mit eingeklebtem Registerblatt, darauf mit Tinte «Yq 1831» und unten «Hey 2224».
Siehe auch das Exemplar Cleveland.
- ‣‣ Bern UB: H. VIII. 133
Einband überzogener Karton (?), Buchrücken oben mit schwarzer Tinte «Comedi || vom || Alten vnd Jun || =gen Tobia», unten altes Signaturetikett, darauf Signaturetikett «H. VIII. || 133», vorderer Spiegel mit Bleistift «H III 282b» (mit Tinte gestrichen), unten links «129»; zwei Vorsatzblätter; erstes Vorsatzblatt vorn mit schwarzer Tinte «H VI. 146»; zweites Vorsatzblatt vorn mit schwarzer Tinte «H VI. 146»; Titelseite [A1a] mit Bleistift «Gottfried», mit schwarzer Tinte «423», mit schwarzer Tinte «Poet 202», schwarzer Stempel «BIBLIOTHECA BERNENSIS» mit gekröntem Wappenschild (Berner Bär); Titelrückseite [A1b] unten mit Bleistift «Wilhelm Stettler 1707.» [vgl. auch ‣ «Troia», Expl. Bern UB]; im Text zum Teil mehrere Verse in Folge durch doppelte Bleistiftstriche am Rand markiert (z.B. auf den Seiten [C5bC6a], [C6b], [C7ab]).
[Wilhelm Stettler (16431708) war Maler, Heraldiker und Numismatiker sowie Mitglied des Rats der 200 in Bern (16801695); seinen künstlerischen Nachlass (ca. 350 Werke) vermachte er der Stadt. Nach: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 6/546.]
- ‣‣ Cleveland (Ohio), Case Western Reserve University, Kelvin Smith Library: Spec. Coll., Stacks 1, PA8330.G67S34
Einband Karton bezogen mit schwarz gesprenkeltem Papier; Beschnitt blau gesprenkelt; Rücken von oben nach unten: grünes Etikett aus Leder(imitat), mit Goldprägedruck «GEORG GOTTHARDT || Comoedia || von dem Läben dess || Tobiae. || Augspurg 1619.» mit Zierlinie ober und unterhalb; handschriftlich mit schwarzer Tinte (abgeschabt oder darüber goldig) «1619»; Signaturetikett aus Papier mit gekappten Ecken, darauf handschriftlich mit schwarzer Tinte «? || 832.49 || G68rp»; vorderer Buchdeckel mit goldigem Prägestempel: Gekrönter Reichsadler mit Szepter und Reichsapfel in gekröntem Wappenschild in Vogel-Kranz; vorderer Spiegel links oben mit Bleistift «Z 8545 || [Schnörkel oder Kürzel]», darunter «Uzr.» oben rechts, umkreist «Co» {?}, Mitte eingeklebtes quadratisches Papieretikett, bedruckt: Reichsadler mit runder Umschrift «BIBLIOTHECA REGIA BEROLINENSIS.», darin «DONO || FRIDERICI WILHELMI IV. || REGIS AUGUSTISSIMI || D. V. NOV: MDCCCL. || — || EX BIBLIOTHECA B. M. || KAR. HARTW. GREGORII || DE MEUSEBACH.», unten rechteckiges vorgedrucktes Papieretikett eingeklebt, aber bis auf den gestempelten Stern nicht ausgefüllt: «[schwarz:] Class [Stempel:] ? Book || Library of Adelbert College || of Western Reserve University, Cleveland, O. || [Zierlinie] || [rot:] FROM THE LIBRARY OF || WILHELM SCHERER || Professor of German Literature in the University of Berlin. || Purchased January, 1887. || [schwarz:] [Zierlinie] || Besides the main topic this book also treats of || Subject No. | On page [vertikaler Trennstrich] Subject No. | On page»; fliegendes Blatt hinten handschriftlich mit schwarzer Tinte «Das Blatt Nn 8 fehlt», mit Bleistift ergänzt «ist ergänzt»; Titelblatt [A1a] links neben Zierstück runder schwarzer Stempel mit Wappen: Pike in Feld, links oben Kreuz, gerahmt von Kranz und Inschrift «VIRTUS EST .{H oder R oder K?}…», rechts neben Zierstück handschriftlich mit schwarzer Tinte «C», die zwei Zeilen «Joan: Hederlin Buchhendler?|| zu Lucern. Anno» nach «Jn verlegung» sind überklebt mit einem Papierstreifen, darauf schwarzer Frakturdruck/-stempel «Jeörg Gottharts» (vergleichbar mit Schriftzug A6a), so dass sich liest «Jn verlegung || Jeörg Gottharts || 1619.», links unten mit Bleistift «? || 832.49 || G68rp» auf aufgebklebtem Papierstück (Reparatur?); Titelblatt Rückseite [A1b] Mitte über Schrift, zwei konzentrische runde Stempel, runder Stempel rot, darin: «Ex || Biblioth. Regia || Berolinensi.», darüber kleinerer schwarzer Stempel «VEND: || EX BIBL. || REG. BEROL.», rechts unten mit Bleistift «Z 8545»; hinterer Spiegel rechts unten mit Bleistift «Litt. Germ.». Leichter Wurmfrass [T6–X7].
Das Exemplar ist durchgehend reich annotiert, es handelt sich um Ergänzungen mit Entsprechungen mittels Unterstreichungen und Marginalien, die regionale Ausprägungen der verwendeten Druckersprache erklären sollen, z. Bsp. zu [B5a] oben (v. 42) «Gelt gelt er lest [korr.] sich gwaltig zuchen.» die Marginalie «hinzu» oder zu (v. 61) «Geistlich Weltliche / liebe frindt /» die Marginalie «fründ’», oder «wollen» zu «wendt», «laßen» zu «lohn» usw. Das Exemplar wurde nach diesen Annotationen beschnitten.
Das Blatt [Nn8] ist – wie auf der Rückseite des fliegenden Blattes vermerkt – von Hand ergänzt worden, auf einem separat eingebundenen Blatt, es wurde ab Vorlage sorgfältig und komplett inkl. Zierstück und Kustoden abgeschrieben (vgl. Fotos). Vielleicht dass der späte Beschnitt nach der Einbindung dieses Blattes vorgenommen wurde.
Die 12 000 Bände umfassende Bibliothek von Wilhelm Scherer (1841–1886), Professor für neuere deutsche Literaturgeschichte in Berlin (?? NDB), wurde nach seinem Tod von der Witwe 1887 verkauft an den ehemaligen Studenten Arthur H. Palmer, inzwischen Professor an der Western Reserve University, der hierfür in Cleveland die nötigen Mittel zusammenbrachte. Erwähnenswert sind aus diesem Bestand unter anderem die handschriftlich überlieferten Puppenspiele aus dem 19. Jahrhundert (‣‣ http://library.case.edu/ksl/collections/special/historyofthebook/puppetplays.html). Die Informationen zur Provenienz verdanke ich dem Team der Special Collections um Eleanor Blackman, Helen Conger, Victoria Hepburn. Thank you!
Karl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach (1781–1847), befreundet mit den Gebrüdern Grimm, sammelte alte Drucke. Der Grossteil seiner Bibliothek wurde 1850 von der Königlichen Bibliothek zu Berlin aufgekauft. Vgl. NDB www.deutsche-biographie.de/sfz62500.html.
Vgl. das Exemplar Berlin und die Troia-Exemplare in Cleveland und Krakau (eh. Berlin).
- ‣‣ Leipzig UB: Lit.germ. E.3076
Einband neues dunkles Leder, Buchrücken unten grünes Signaturetikett «Lit.germ.E || 3076»; vorderer Spiegel: Ecke links oben fehlt, von oben nach unten Bleistift «[Abriss]m E 3076», hs. schwarze Tinte «[Abriss] A. v. Keller || [Abriss] in dankbarkeit || von N. Hocker || 267.[?]», darunter verblasst Bleistift «455[.]3», darunter hs. schwarze Tinte «Exlibris Adelbert von || Keller || s. Exlibris-Sammlung.», darunter hs. schwarze Tinte «vide Scherer I 305 || Jm Elsasss Jörg Wickram || "Tobias"», in linker unterer Ecke ein unleserlich verblasster Eintrag mit schwarzer Tinte, unten schwarzer Stempel «BESTRAHLT» mit Bleistift ergänzt «1990.»; zwischen den Vorsatzblättern und dem Buchblock sind vorn und hinten je zwei Blätter zum Schutz eingebunden, auf dem ersten vorn verso mit Bleistift «Lit.Germ. E 3076»; A1a Titelblatt zwischen «Ein» und «Schöne» mit Bleistift «2611», rechts über und neben dem Zierstück blauer Stempel oval «BIBL. || UNIVERS. || LIPS.», darin hs. mit schwarzer Tinte «1896.», die zwei Zeilen «Joan: Hederlin Buchhendler || zu Lucern. Anno» nach «Jn verlegung» sind überklebt mit einem Papierstreifen, darauf schwarzer Frakturdruck/-stempel «Jeörg Gottharts» (vergleichbar mit Schriftzug A6a), so dass sich liest «Jn verlegung || Jeörg Gottharts || 1619.»; A3b links oben verblasst hs. mit schwarzer Tinte horizontal gestrecktes Kreuz; jeweils die Blätter A1–D3 sind unten jeweils auf der Recto-Seite klein mit Bleistift fortlaufend nummeriert von 2 bis 28; C1a ist die Seitenpaginierung («II») mit Bleistift auf 11 korrigiert, ebenso (und nur) die fehlerhafte Paginierung von F4b; hinterer Spiegel mit eingeklebtem gefaltetem Instandsetzungsbericht: Vorgedrucktes Formular (III 18 112 LpG 597 11 79 539) mit Bleistifteinträgen (hier werden nur die Einträge wiedergegeben, die durch Unterstreichung oder Ausfüllen mit Bleistift hervorgehoben sind): «Lit. Germ. E 3076 Blatt 559, Schimmelbefall, Wasserränder, ohne Einband, beschädigte Seiten, Kapitale zerstört. Besonderheiten: bestrahlt 1990», Massnahmen: «Trockenreinigung, Neue Heftung, Siedendes Bad, Neue Deckel, Entsäuerung, Nachleimung, Neue Kapitale, Ausbesserungen, Neues Einbandmaterial, Kassette angefertigt, Konservierung, 25.10.1999 Smotkun».
[Adelbert von Keller, 1812–1883, deutscher Romanist und Germanist, ab 1835 Dozent, später Professor und Oberbibliothekar in Tübingen, Vorsteher des Litterarischen Vereins in Stuttgart und Herausgeber für die Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart (Fasnachtsspiele, Simplicissimus, Jakob Ayrer, Hans Sachs et al.), PND: 118831216; Nikolaus Hocker, 1822–1900 studierte ab 1842 Germanistik in Tübingen, später als Journalist und Diplomat tätig, befreundet mit den Gebrüdern Grimm, PND: 104300086]
- ‣‣ London BL: 1011 e 8
Einband Pergament, Reste von zwei Stoffschliessen, Rahmenprägungen vorn und hinten; Buchrücken von oben nach unten: Signaturetiketten gedruckt «1011», «e 8», Fleck eines abgelösten Etiketts; vorderer Spiegel mit Bleistift «234», durchgestrichen «D», überstrichelt «2923»; vorderes Vorsatzblatt vorn Bleistift «3198», zweites vorderes Vorsatzblatt [?] vorn Bleistift «+», durchgestrichen «3165aa3b», darunter Signatur «1011 e8»; Titelseite [A1a] «Gotthart» aus Druck mit Bleistift unterstrichen, am rechten Rand dazu Bleistift «K»; [A1b] unten roter Stempel oval mit gekröntem Wappen zwischen zwei Löwen: «British Museum.»; [Oo3b/560] zwischen letzter Textzeile und «Ende.» aus Druck: roter Stempel «9 FE 70».
- ‣‣ Luzern Zentral- und Hochschulbibliothek: B.842
Einband Pergament, Reste von zwei Lederschliessen, Buchrücken von oben nach unten grünes Papieretikett hs. Tinte «Gotthart», Signaturetikett hs. Tinte «B || 842»; vorderer Spiegel Tinte «Po. || VIII. || 25.», Bleistift «III 589» (beides mit Bleistift gestrichen), Bleistift «D. 842» («D» mit Bleistift gestrichen und darunter korrigiert zu «Q», dieses ebenfalls mit Bleistift gestrichen, vor «D. 842» mit Bleistift korrigiert «B»), Fleck (Tinte?); zwei Vorsatzblätter; erstes Vorsatzblatt recto hs. Tinte «III» und «45», Loch mit/durch Fleck (vgl. gegenüberliegendes Spiegelblatt), verso hs. Tinte «Sum {Nicolaj} à || Gebistorff {
} 1642», zweites Vorsatzblatt verso hs. Tinte «Gotthart.»; Titelseite [A1a] schwarzer Stempel «KANTONS || BIBLIOTHEK || LUZERN.» und schwarzer Stempel mit Zierrand «B. X.» [=Bibliotheca Xaveriana], «Gotthart» des Titels mit Tinte unterstrichen, Tintenkritzel. Zwischen Oo3 und dem hinteren Spiegel drei leere Blätter. Eingelegtes modernes Signaturblatt mit Bleistift «B.842» und Etikett «Zentral- & Hochschulbibliothek Luzern» mit Strichcode und «ILU M 02 166 832».
[Bibliotheca Xaveriana: Bibliothek der Jesuitenbrüder nach der Übernahme durch die Obrigkeit; die Signatur «Po. || VIII. || 25.» weist darauf hin, dass das Exemplar vor dieser Übernahme im Besitz der Bibliothek war. Die Auskunft verdanke ich Herrn P. Kamber von der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern.]
- ‣‣ Luzern Zentral- und Hochschulbibliothek: BB 17264.8° [nicht: BB 17265.8°]
Einband wiederverwendetes Pergament (Hs. [aus Sacris Solemniis] in Spalten mit roten und blauen (?) Initialen), Reste von zwei Lederschliessen, Buchrücken unten Signaturetikett «H. || 17.264 || 8°»; Spiegel mit Tinte «Johannes Victor || Wallier, der Elter. || Anno 1623.» darunter eingeklebt schwarz auf weiss gedr. [Solothurner] Zierwappen gekrönt, links bzw. rechts neben Wappen «S» und «O», Bleistift links oben «50 || {
}»; Vorsatz mit Bleistift «C fo. 12 déc{lin}. || sans perte de texte», mit Bleistift «H 17, 264 || 8°», aufeinander violetter ovaler Stempel mit Solothurner Wappen und Umschrift «STADTBIBLIOTHEK || *SOLOTHURN*» und schwarzer rechteckig gerahmter Stempel «Bürgerbibliothek || LUZERN», unten eingeklebt moderner Papierstreifen, darauf Signaturetikett «Zentral- & Hochschulbibliothek Luzern || [Strichcode] || ILU M 02 253 707»; Titelseite [A1a] oben mit Bleistift «H 17, 264», rechts neben Zierstück übereinander violetter ovaler Stempel mit Solothurner Wappen und Umschrift «STADTBIBLIOTHEK || *SOLOTHURN*» und purpurner Stempel mit ovaler Umrandung «GETILGT», in Tinte «JV. Wallier», links neben Zierstück dunkelvioletter Stempel mit ovaler Umrandung «Eidg. Sammelstelle || *LUZERN*», darin mit Bleistift «K II || 1930»; [B4] rechts unten Abriss, [B4b] fehlerhafte Druckstelle «Will dir»; teilweise unten ausserhalb Schriftspiegel leichter Wurmfrass, oben leicht fleckig [Wasserschaden?].
- ‣‣ Paris BNF: Richelieu Arts du spectacle magasin, 8RE12713 [site Louvois]
Einband Karton bezogen mit Marmorpapier; Rücken in rotem Leder mit sechs echten Bünden, die jeweils von golden geprägten Linien umfasst sind, oben und unten nur je eine Zierleiste, von oben nach unten: zwischen oberstem Bundpaar rundes Papieretikett schwarz bedruckt mit Umrandung und Maske, in deren Mund «A. Rondel», im zweiten Feld Goldprägung direkt in Rückenleder «Georg Gotthart || Läben des Tobiae», im dritten und vierten Feld Eichenlaub, zwischen unterstem Bundpaar rundes Papieretikett mit schwarzer Signatur «[gedruckt:] Re || [gestempelt:] 12,713», darunter «1619»; Vorsatzblatt vorn aus plastifiziertem (?) Marmorpapier (anders marmoriert als der Einband), das fliegende Blatt ist mit einem weiteren mittig gefalzten Doppelblatt verklebt, so dass sich zwei (fliegende) Vorsatzblätter ergeben; auf zweitem flegendem Blatt hinten mit Bleistift «{domyl.} M. F. LBXXII 400 721 || Gotthard», mit Bleistift «M 175» [evtl. der Preis in Mark, vgl. die Beschreibung des Troia-Exemplars Paris], links unten mit schwarzer Tinte «I:6493»; zweites vorderes fliegendes Blatt und hinterer Vorsatz leer; Titelseite [A1a] rechts oberhalb des Zierstücks kleiner runder schwarzer Stempel in zwei konzentrischen Kreisen «ARS • RONDEL» (so auch [D8a] rechts unten und [Oo3b] rechts unten neben «ENDE.»), mit schwarzer Tinte links neben Zierstück «Moñraÿ», rechts daneben «S. Vrbanj», rechts unten mit Bleistift «Re 12.713»; [J7a/119] Korrektur mit schwarzer Tinte (gestrichen und Korrektur darüber geschrieben): «Lucifer […] Jhr handt recht / grecht [gredt] / vnd ſelbſt bekendt /».
[St. Urban war ein Zisterzienserkloster in der heutigen Gemeinde Pfaffnau, Kanton Luzern, vgl. ‣‣ Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Solothurn und St. Urban standen in enger Verbindung, so war zum Beispiel Hans Jakob vom Staal der Ältere (1540–1615), den Georg Gotthart im Vorwort [A3a] postum würdigt, nach dem Tod seines Vaters und der Wiederverheiratung seiner Mutter in Obhut seines Onkels Sebastian Seemann gekommen, der in St. Urban Abt war (vgl. Weber, Peter Johannes: Hans Jakob von Staal d. Ä. und seine Beziehungen zu Freiburg im Breisgau. In: Jahrbuch für Solothurnische Geschichte 80, 2007, S. 225–246, hier S. 228, Anm. 13).
Die Sammlung Rondel geht auf Auguste Rondel (1858–1934) zurück, einen französischen Banquier, der sich eine umfangreiche bibliothèque dramatique mit 800 000 Titeln zulegte, die er 1920 dem Staat vermachte, vgl. ‣‣ BNF: Collection Auguste Rondel.
Die Rechnungssteller und Lieferanten Rondels wären im Archiv der BNF nachforschbar. Vgl. ‣‣ http://archivesetmanuscrits.bnf.fr – die Abkürzung M. F. könnte demnach auf die Buchhandlung Friedrich Meyer, Leipzig, hinweisen. Diese mögliche Provenienz wurde aber nicht überprüft.]
- ‣‣ Solothurn ZB: R 338**
Einband Pergament mit Zierprägung, Reste von zwei Lederschliessen, Buchrücken mit Beschädigung, Tinte (scheinbar nach Beschädigung): «G[eorg G]otthart || Comoed[ia] || Tobia[e]», Signaturetikett weiss mit rotem Rand oben und unten, maschinell: «R || 338 || **»; vorderer (2.) Spiegel bzw. erstes Vorsatzblatt (löst sich teilweise vom Buchrücken; hier werden gezählt 2 Spiegel- plus 4 Vorsatzblätter) Bleistift «R 338**» (erneuert), mit braunem Farbstift unlesbare Sigle, Vorsatzblatt Bleistift «ID 5230400 || M 202947352», Titelblatt [A1a] Tinte: «Societas Jhs. Solodori. 16[9]5», Bleistift «c.», Mitte rechts ovale Stempel rot «PROFESSOREN-BIBLIOTHEK || SOLOTHURN» und violett (verblasst): «KANTONSBIBLIOTHEK || SOLOTHURN».
- ‣‣ Solothurn ZB: R 338** bis
Einband mit Pergament und Papier überzogener Karton, Buchrücken Tinte: «G. Gotthart || || Comoedia || Tobiae», schwach lesbar «Winte[
] || 1619.», Signaturetikett weiss mit rotem Rand oben und unten, maschinell: «R || 338 || ** bis», vorderer Spiegel Bleistift «R 338 bis **» und «c.», gedrucktes Ex-Libris-Etikett «Geschenk || an die || Kantons-Bibliothek Solothurn || von || [Hs. Tinte:] Herrn alt Ständerat O. Munzinger || [gedr.:] 19 [Hs. Tinte:] 18. [gedr.:].», Titelseite [A1a] Bleistift «ID 5230400 || M 202947365» und «c.», Tinte unter «1617.»: «Ludwig Hieronimus Surj || Altvogt von Bäch=||=burg», rechts unten «[IO]», ovaler Stempel violett: «KANTONSBIBLIOTHEK || SOLOTHURN» um gekränztes Wappen, hinterer Spiegel unidentifizierte Sigle in Tinte.
[Oskar Munzinger (18491932) war Jurist, Kantonsrat (FDP), Regierungsrat (18861906), Nationalrat (187984), Ständerat (18861917), vgl. ‣‣ Historisches Lexikon der Schweiz; ein Ludwig Hieronymus von Sury (16921781) war Bechburger Vogt, vgl. ❏ Personenregister der Zurlaubiana: Acta Helvetica, Serie 15 [PDF, 4 MB]; Bechburg war eine der einträglichsten unter den solothurnischen Vogteien, sie lag in den heutigen Solothurner Bezirken Gäu und Olten; vgl. ‣‣ Historisches Lexikon der Schweiz].
- ‣‣ Solothurn ZB: R 338** ter
Einband restauriert, Buchrücken Signaturetikett in Briefmarkenform mit roten Balken maschinell bedruckt «R || 338 || ter || **», vorderer Spiegel Bleistift: «R338ter **» und «c.», erstes von drei Vorsatzblättern Bleistift «ID 5230400 || M 202947336», Rückseite drittes Vorsatzblatt Bleistift «Gotthard, Georg.», Titelseite [A1a] mit (ungefärbtem) Prägestempel «ZENTRALBIBLIOTHEK» um «SOLO- || THURN», Rückseite [A1b] mit Bleistift «R 338 ter c.», hinten [Oo5a] mit Tinte, am rechten Rand teilweise beschnitten: «G: Gotthart Zerstörung der Statt || Troja oder Jlio. Frÿburg im Üchtlan[d] || beÿ M: W: Mäß 1599. 8°° || (Aufgeführt von der Bürgerschaft d 20t & 21 || Septbr 1598: von 180 Personen [)] || [Wellenlinie] || Joh: Aal. Joanis des Täufers || Historj, Tragoedia: [..] beÿ || Math: Apiario 1549. || (Gespilt von der Bürgerschaft zu Solothu[rn] || d 21t Juli 1549. Von 130 Personen.) || (Joh: Aal praepositus & || ecclesiastes Solodori) || [Wellenlinie]».
- ‣‣ Solothurn ZB: R 338** quat
Einband restauriert mit wiederverwendetem Pergament, auf Innenseite beschriftet, mit zwei Lederschliessen, Buchrücken Signaturetikett weiss mit rotem Rand oben und unten, maschinell: «R || 338 || quat. || **», vorderer Spiegel Bleistift: «R 338 quater **», Ex-Libris-Etikett gedruckt «Ex BIBLIOTHECA || V. CAPITULI SOLODORENSIS», erstes Vorsatzblatt Bleistift: «ID 5230400 || M 202947323», zweites Vorsatzblatt Tinte: unleserliche Sigle und «Joanes Ruoßinger zuo Sololodornerstat [sic] || zuo Schuomacheren Das Buoch ist || min. Wer mirs stilt der ist || er si glich Ritter oder Knecht || so stet im der galgen ufrecht», Bleistift: «c.», ovaler Stempel violett: «KANTONSBIBLIOTHEK || SOLOTHURN» um Wappen mit Kranz und Strahlenkreuz, Rückseite Bleistift: «R 338 quater **», «91852,343», Titelseite [A1a] mit Stempel (wie oben), hinterer Spiegel mit vorgedrucktem Etikett «RESTAURIERT anno [hs.:] 1953 || [gedr.:] durch G WEISSENBACH || LAUSANNE».
- ‣‣ Zürich ZB: Gal Ch 294 (Einband: neuerer Kartoneinband, auf Vorderseite (Präge-)Stempel mit gekröntem Zürcher Wappenschild vor Schriftrolle und Umschrift «Stadt-Bibiliothek Zürich», Buchrücken oben Etikett «GOTTHART || Tobia» und unten Signaturetikett; vorderer Spiegel Signatur «Ch. 294» in Bleistift; Titelrückseite [A1b] Stempel mit lesendem Löwen und Zürcher Wappen und Umschrift «Zentralbibliothek Zürich»; das Blatt Oo1 und die zweiblättrige Lage Oo23 sind hintereinander an Nn8b geklebt; hinterer Spiegel mit modernem Nummernetikett «N9<902217988» (2x)).
Sind Ihnen weitere Exemplare bekannt? Wir freuen uns über entsprechende Hinweise! ‣ Kontakt
Literatur
‣ Georg-Gotthart-Bibliografie
Vollständige Georg-Gotthart-Gotthart-Bibliografie, Druckbeschreibungen und Exemplarnachweise.
Weiteres
‣ Fotografie der Titelseite (Zürcher Exemplar).
Karte mit den Exemplar-Standorten ‹Tobias›
(‣ zur Karte mit den Standorten aller Gotthart-Exemplare)